Der #NähenFürKinder – Rausch will einfach nicht enden. Eine Overlock-Maschine habe ich mir immer noch nicht geholt, jedoch hat meine Pfaff Quilter-Style einige Overlock-Standard-Stiche 🧵
Ich habe mich mit vielen Stoffen von Butinette eingedeckt. Wichtig, damit die Verarbeitung recht einfach ist, ausschliesslich mit Jersey- / Stretchstoffe anfangen.
Die Anleitung für den Rock könnt ihr aus einem vorherigen Post entnehmen.
Für Stoffreste einfach dieser Anleitung folgen:
Die einfachste Methode ist es, die Maße eines Lieblingsrocks im Kleiderschrank zu nehmen und den Stoff in den gewünschten Maßen plus Nahtzugabe zuzuschneidern.
Für die Kindergröße 98 habe ich folgende Masse gewählt:
- 2 Teile aus dem Stoff in der Größe 50 cm x 28cm
- Bündchen in der Größe 36 cm x 20 cm (ich mag die breiten Bündchen)
Die beide Teile legt Ihr rechts auf rechts übereinander und vernäht erstmal eine Seite mit einem geschlossenen Overlock-Stich. Da ich gerne mit Bindings und Spitze arbeite, bringe ich diese zuerst an, bevor ich am Bund 2 parallel verlaufende Nähte zum Kräuseln anbringe.
Nach dem ihr den Rock gekräuselt habt, kann die zweite Nacht, ebenfalls mittels geschlossenem Overlock-Stich geschlossen werden.
Nun wird der Bündchenstoff zugeschnitten, rechts auf rechts geklappt und die kurze Seite auch mit der Nähmaschine (Zickzack-Stich) zusammengenäht.
Danach klappt Ihr den Schlauch so, dass die Naht innen ist und mit Hilfe einer Stecknadel markiert Ihr den Schlauch und teilt ihn in vier gleiche Teile auf. Dies bitte ebenfalls mit dem Rock machen.
Da das Rockbündchen kürzer ist als die gekräuselte Oberkante des Rocks, muss das Bündchen lang gezogen werden, während ihr näht. Dort, wo es vorher mit einer Stecknadel markiert wurde, jetzt zusammen mit dem Rock fixieren. Zur Erläuterung: Das Bündchen ist ja auf 4 Teile markiert und ebenso die Rock-Oberkante. Das Bündchen muss also genau mit den Markierungen des Rock übereinstimmen.
Jetzt geht es ans Zusammennähen. Am besten, Ihr nehmt die Stelle mit der jeweils nächsten Stecknadel in die Hand und zieht sie in Eure Richtung.
Damit wäre der Rock fertig. Gerne kann man das Bündchen noch verzieren, ob Knöpfchen, Yo-Yos… hier könnt ihr euch nochmals kreativ auslassen…
Ich habe in der Zwischenzeit meine Skillfertigkeiten verbessert und nutze nun andere Stiche für die Säume und Bündchen.
Wie verarbeitet man einen Jerseystoff?
Es gibt, wie ihr wisst, ganz unterschiedliche Jersey-Qualitäten. Man unterscheidet Baumwolljersey mit Elasthananteil, Viskosejersey, Bambusjersey, Interlock usw.. Manch einer ist ein wenig dicker und fällt schwerer, anderer wiederum ist sehr dünn und erfordert etwas mehr Geduld und Sorgfalt bei der Verarbeitung. Das fängt schon beim Zuschneiden an. Das Material flutscht einem nur zu gerne durch die Finger und lässt sich auch nicht so einfach stecken. Hat man das geschafft, geht es an die Nähmaschine. Bevor ihr loslegt, setzt ihr eine Jerseynadel ein. Und ab jetzt bitte erst mal Stiche testen und mit Stoffproben arbeiten. Es gibt nämlich unterschiedliche Möglichkeiten.
Wer Jersey nun wie gewohnt mit dem Geradstich zusammennäht und hinterher an der Naht zieht, weiß, was dann passiert. Es knackt und die Naht ist auf, denn der Geradstich ist ja nicht elastisch. Besser ist es also, auf einen sehr schmalen Zickzackstich umzusteigen (Stichlänge bleibt normal, Stichbreite je nach Material auf 0,5 bis 1,5 reduzieren), und siehe da: die Naht dehnt mit und nichts kann passieren. Je nach Jerseyqualität kann man die Stoffkanten sogar einfach unversäubert lassen, meist fransen sie nicht, sondern rollen sich ein.
Jetzt wird es interessant. Höherwertige Nähmaschinen (z.B. PFAFF ambition, expression) bieten nämlich Overlockstiche, mit denen man – wie mit einer Overlock – zwei Stoffteile zusammennäht und die Stoffkante gleich mitversäubert. Wie das aussieht, seht ihr unten. Beim Zusammennähen haben wir den PFAFF Blindstichfuss verwendet, er ist bei allen PFAFF Nähmaschinen mit dabei. Vielleicht findet ihr ihn auch beim Zubehör eurer Nähmaschine. Mit dem Blindstichfuss kann man nämlich nicht nur Rock- oder Hosensäume nähen, sondern auch dehnbare Stoffkanten sauber zusammennähen. Das rote, verstellbare Rädchen wird ganz nach rechts gedreht. Blindstichfuß einsetzen und die Stoffteile so ausrichten, dass das Rädchen direkt an der Stoffkante entlang läuft. Dadurch hat man eine gute Führungsorientierung. Die Nadel sticht immer knapp außerhalb der Stoffkante ein und fasst sie ein. Das funktioniert wirklich gut.
Zusammennähen und versäubern in einem Arbeitsgang. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und kommt einer mehrfädigen Overlocknaht schon nahe. Ob sich dieser Stich letztendlich für das Material, das ihr vor euch habt, eignet und schön flach bleibt, das hängt von eurem spezifischen Jersey ab und das müsst ihr einfach mal ausprobieren. Auch kann es einen Unterschied machen, ob eine Nähmaschine eine Stichbreite von 6 mm, 7 mm oder sogar 9 mm anbietet. Je breiter man einen solchen Stich einstellen kann, desto schöner und flacher kann er im Ergebnis sein.
Wie verarbeitet man Sweatshirtstoffe?
Sweatshirtstoffe sind sehr angenehm zu verarbeitende Materialien, mit denen auch Nähanfänger gut zurecht kommen. Der Stoff ist ein bisschen dicker und einfach griffiger. Bevor ihr Sweat verarbeitet bitte eine Jerseynadel, Stärke 80-90 einsetzen!
Natürlich könnt ihr auch hier die Stoffteile mit einem sehr schmalen Zickzackstich zusammennähen (Stichlänge bleibt normal, Stichbreite je nach Material auf 0,5 bis 1,5 reduzieren). Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit.
Was viele nicht wissen: ein Sweatshirt kann man komplett mit dem „Geschlossenen Overlockstich“ der Nähmaschine nähen. Der geschlossene Overlockstich ist quasi ein Allrounder. Dieser Stich ist in aller Regel auch schon bei preiswerteren Nähmaschinen mit im Programm.
Er besteht aus einem großen Zickzackstich und ist rechts und links geschlossen. So simuliert die Nähmaschine im Rahmen ihrer Möglichkeiten ein bisschen die mehrfädigen Versäuberungsstiche, die eine Overlock macht. Das heißt, der Stich ist dehnbar und fasst sogar die Stoffkante mit ein.
Mit ihm lassen sich die Stoffteile zusammennähen, ein Bündchen ansetzen und man kann ihn sogar auch am Saum einsetzen, denn er sieht auch als Ziernaht ganz reizvoll aus.
Anhand der Bilder seht ihr, wie fein sich die Stoffe verarbeiten lassen und wie das Endresultat ausschaut…
So langsam mache ich mich, was meint ihr?
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